so, dann will ich mich hier auch noch schnell einreihen.
Ich glaube, in der 1. und 2. Klasse hatten wir noch gar kein Handarbeiten, kann mich zumindest nicht an mehr als Zeichnen mit Wasserfarben erinnern. Ab der 3. ging ich dann in Schweden weiter in die Schule, dort waren's ganz fanatisch, was das Arbeiten mit Holz betrifft. Ich kann mich noch an stundenlanges Arbeiten mit der Stichsäge und Sandpapier erinnern, unsere Klasse hat tonnenweise Kerzenständer, Teelichthalter und ähnlichen Kleinkram produziert. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, auch heute noch freu ich mich über den Geruch von frischem Holz
.
Wieder zurück in Deutschland kam dann in der 7. Klasse das Nähen. Ich war eigentlich völlig unbedarft und freute mich darauf. Aufgabe war es, eine Bluse und einen Rock zu nähen und beides dann in einer Modeschau vorzuführen
- und das mir!! Ich hasse solche Auftritte, :D. Nun denn, man hatte keine Wahl, also ging's mit Muttern zum Stoffkauf. In unserer Kleinstadt gab es einen einzigen Stoffladen, der schon recht geplündert war von den anderen 32 Mitschülerinnen. Ihr ahnt es vielleicht schon
, für Klein-Annabell gab es so einen schrecklichen, roséfarbenen Stoff mit dicken, riesigen, blumenähnlichen Aufdrucken drauf. Schrecklich!! Daraus wurde unter vielen Tränen des Protest ein Glockenrock und aus Mangel an Zeit (schlichte Verweigerungstechnik meinerseits) ein ärmelloses Top. Die einzigartige Farbkombination
, der herrliche Schnitt :D und die makellose Ausführung
verhalfen mir zu einem unvergesslichen Auftritt
.
Leider hat mir diese Odysee des Nähens den Spass daran genommen. Ich setz mich nur an die Maschine der Pflicht wegen, um Hosen umzunähen oder ähnliches.
So bin ich beim Häkeln und Stricken geblieben, geniesse es, dabei zu entspannen und doch etwas zustande zu bringen.
Lieben Gruß, Annabell