... etwas länger ...
Hallo,
ich bin wieder zu Hause.
Kann nur sagen: Es war einfach ganz toll.
24 Stunden am Tag klöppeln - zwischendurch unterbrochen von Essen und Schlafen.
Nicht mal das miese Wetter hat mich gestört - es hat fast immer geregnet - ich war nur einmal draußen (im Copyshop). So war ich zwar eine Woche in Bad Laer - habe aber nichts vom Ort gesehen.
Zuerst, damit ich es nicht vergesse: Danke, liebe Marion für den tollen Tipp. So, wie der Kurs bei Inge Theuerkauf gelaufen ist, das war genau das richtige für mich - und noch viel besser als ich gehofft hatte.
Ich will es ein bisschen beschreiben:
Das Haus Mönter-Meyer ist ein schon etwas älteres Haus, sehr gemütlich. Früher wohl eher Kurhotel, jetzt viel für kleinere Tagungen und Lehrgänge genutzt. Wir hatten zum Klöppeln (dank der beweglichen Wände) einen richtig großen Raum, wo man von ganz früh bis spät abends alles liegen lassen konnte. Erst nachts um eins hat Inge Theuerkauf das Licht ausgemacht. Wunderbar: Die Vollverpflegung - deutsche Küche - und jeden Nachmittag Sahnetorte.
In den Kursen in Bad Laer gibt es kein vorgegebenes Thema. Jede darf, was sie möchte und Inge Theuerkauf hilft, wo es gerade nötig ist. Die Kenntnisse der Teilnehmer sind gemischt: Fast-Anfänger bis gaaanz weit Fortgeschrittene. Alle waren schon mehrmals da.
Und mit mir als Neue gab es zuerst mal ein Problem: Ich wollte gern etwas richtig Kompliziertes, Anspruchsvolles anfangen. Am liebsten Binche. Dann wurde mir erklärt, dass man dafür vorher Flandrisch können muss. Tja, das hatte ich aber noch nie gemacht.
Außerdem war ich die Einzige, die nach Rollenmethode klöppelte - und angeblich geht Binche und Flandrisch nur auf Platte. Umlernen wolte ich aber auf keinen Fall. (Ich hatte meine selbst gebaute Platte mit, die so schön in den Koffer passt, und schräg aufgestellt.)
Und auf Flandrisch hatte ich einfach keine Lust - mir gefallen zwar die Gründe - aber die dann dort drin enthaltenen Figuren - ich mag so etwas einfach nicht besitzen.
Nach einer Nacht schlafen hatte ich mich dann entschieden, doch ein kurzes Stück Flandrisch zu machen. (Ich bin schließlich pflegeleicht).
Dabei hat Inge Theuerkauf dann sehen können, dass ich allein klar komme (und sie nicht auf Rolle umdenken muss. Sie kann das auch, aber ...).
Natürlich habe ich dabei auch noch was gelernt: Das es für den Rand halbe flandrische Maschen gibt und wie man die macht (Das war in dem Gründe-Buch nicht drin). Und auch die Technik vom Bolletje kann man immer mal brauchen... Und ich hatte noch nie mit so dünnem Garn gearbeitet. (ich glaube, 80er ägypt. BW ist noch dünner als Nähgarn)
Am Di "durfte" ich dann meine Binche anfangen. Ich hatte mir eine Kante mit 29 Paaren ausgesucht - eine Taschentuchspitze. Am ersten Tag war außer einem Wald von Nadeln nix zu sehen. Dann habe ich angefangen, die Nadeln von oben zu ziehen und konnte zum ersten Mal etwas sehen. Einfach nur SCHÖN.
Wenn ich etwas fleißiger gewesen wäre, dann hätte ich sicher auch mehr schaffen können, als die ca. 10 cm in drei Tagen.
Aber ich hatte Urlaub - und wenn ich so überschlage, ich habe bestimmt die Hälfte meiner Zeit mit Quatschen verbracht. Und bei den Anderen gucken.
Und mir kleine Tipps abholen: Was man bei einer Fehlstelle im Garn macht. Dass man solche feinen Arbeiten zusammen nähen lassen kann, Fachwort "Laschen".
Verschiedene Modelle von Lampen und Lupen angucken und ausprobieren. Alles mögliche andere Zubehör auch.
In den Massen von KB von Inge Theuerkauf stöbern.
Hallo Marion, ich habe Inge explizit gefragt: Sie hat überhaupt nichts dagegen, wenn ihre Einführungstexte zur Technik aus ihren Mappen hier in "Deinem" Forum veröffentlicht werden. Im Gegenteil - sie freut sich, wenn das jemanden interessiert. Fotos von fertigen Arbeiten sind zur Illustration erlaubt (auch als Kopie aus ihren Mappen) --- KB und Arbeitszeichnungen natürlich nicht.
(Daraufhin hatte ich mich dann endgültig entschieden, mir Einführung und Technik-Teil aus den beiden Flandrisch-Mappen zu kopieren. - Nur die KB, die wollte ich immer noch nicht ...)
Ich bin immer noch ganz glücklich, dass ich für meiner ersten Kurs so einen tollen "ausgesucht" hatte. Und kann inzwischen auch verstehen, dass manche dreimal im Jahr zum Klöppeln nach Bad Laer fahren, und das jedes Jahr.
Fotografiert habe ich auch, am letzten Tag. Bilder gibt es später...
Liebe Grüße. Steffi